Dem Grazer Publikum war die in Wien lebende, aus der Schweiz stammende Künsterlin eloui zumindest vor dem Steirischen Herbst 2011 vor allem durch die ebenso große wie großartige Band Thalija bekannt, deren zweites, auf Pumpkin Records erschienenes Album Thalija II wir an dieser Stelle im Mai 2008 gewürdigt haben.
Nicht weniger vielseitig, aber musikalisch aus einem Referenzsystem schöpfend, das gar nicht weiter von jenem des Thalija-Universums entfernt sein könnte, hat eloui mit Chasing Atoms (EMG/Hoanzl) nun ihr erstes Soloalbum fertiggestellt. Die Sängerin und Multiinstrumentalistin spielt auf diesem Album alles – Regen und Donner (Tornado) ausgenommen – selbst, was angesichts des breiten Klangspektrums schon für sich genommen bemerkenswert ist.
In den elf Songs der CD stehen meist warme bis verspielte elektronische Klänge im Vordergrund, die Teilen von Chasing Atoms einen wohlig-sentimentalen Hauch von Bristol-Sound verleihen. Waltz For Me und 24 Flowers a Day sind zwei wunderbare, leicht entrückte Popsongs, die ohne den zurückhaltenden und zerbrechlichen Gesangsstil Elouis nicht ihre volle Wirkung entfalten würden. Mit dem schwermütigeren Song Flame Retardant Heart hat eloui den größten Moment ganz ans Ende des Albums gestellt, sodass man nach einer Dreiviertelstunde keine andere Wahl hat, als den Repeat-Button zu drücken und sich dabei auszumalen, was noch alles folgen könnte.